Viable System Model oder Integriertes Managementsystem?

Lebensfähigkeit und ganzheitliches Management

Aktualisiert am 11. August 2024 durch Lukas Rieder Dr. oec.

Viable System Model oder Integriertes Managementsystem?

Zwischen dem lebensfähigen System VSM und dem integrierten Managementsystem IMS bestehen viele Gemeinsamkeiten. Das ist nicht erstaunlich, haben doch St. Beer, H. Ulrich, F. Malik und M. Pfiffner zusammengearbeitet (vgl. Literaturnachweise).

    • Das VSM zeigt, wie Prozesse und Strukturen zu gestalten sind, damit die Organisation trotz ständiger Änderungen in der Um- und in der Inwelt lebensfähig wird und bleibt.
    • Das IMS zeigt die notwendigen und hinreichenden Teilaufgaben einer lebensfähigen Unternehmensführung und mit den Pfeilen die Abhängigkeiten zwischen den Führungsaufgaben. Die persönlichen Jahresziele der Führungskräfte und der einzelnen Mitarbeitenden bilden das Zentrum der Darstellung, weil sie aus der Planung hervorgehen und unterjährig zu erreichen sind. Der schräge Pfeil von der Unternehmenspolitik zu den individuellen Ergebnissen verdeutlicht den Gesamtzusammenhang (vgl. die gleiche Abbildung im Beitrag „Masterplan für Integrierte Planung und Steuerung“).

Werden das VSM und die linke Hälfte des IMS einander gegenübergestellt, ist zu erkennen, dass die Systeme 1 – 5 jeweils ihre korrespondierenden Arbeits- und Führungsbereiche im IMS haben (die Teilsystemnummern des VSM sind in den Kästchen des IMS aufgeführt).

Viable System Model oder Integriertes Managementsystem?
Viable System Model oder Integriertes Managementsystem?

Das VSM operiert auf einem höheren Abstraktionsgrad als das IMS, weil in ihm die für die Lebensfähigkeit notwendigen Systeme zusammen mit ihren Rekursivitäten im Vordergrund stehen. Das IMS konzentriert sich auf die wahrzunehmenden (Aus-)Führungsaufgaben und auf die Dateninhalte, welche zwecks ganzheitlicher Führung zwischen den Teilfunktionen auszutauschen sind.

Beide Systeme zeigen keine Köpfe und keine Abteilungen, sondern Aufgabengruppen und die inhaltlichen Beziehungen zwischen ihnen. Ziele, als zu erreichende Resultate vereinbart, sind im VSM implizit enthalten. Im IMS bilden sie das Zentrum der gesamten Führungssystematik. Mit Funktionendiagrammen lässt sich die Verbindung zwischen Aufgaben, Zielen und den für die Umsetzung verantwortlichen Einzelpersonen schaffen.

Sind mehrere Personen und mehrere Abteilungen an der Umsetzung einer Aufgabe beteiligt, erfordert die gegenseitige Abstimmung von Zielen, Inhalten und Terminen eine umfassende Ablaufplanung. Das gilt auch für Projekte.

Steht z.B. die Einführung oder Erneuerung einer umfassenden ERP-Software an, sind fast alle Abteilungen eines Unternehmens oder gar eines Konzerns beteiligt. Die Orientierung am IMS und am VSM hilft, möglichst alle Aspekte der Systemeinrichtung und der vorgesehenen Anwendungen im Auge zu behalten. Die detaillierte Planung und Steuerung des Projekts ist jedoch unumgänglich.

Fazit

Ganzheitliche Unternehmensführung muss sich an den bestimmenden Merkmalen lebensfähiger Systeme orientieren. Dabei hilft das Integrierte Management System, die Aufgaben und die gegenseitigen Abhängigkeiten zielorientiert zu planen und zu steuern und die Verantwortlichkeit zu personalisieren.

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