Planungsstufen

Was ist zu erreichen, was ist zu tun, wie bei Störungen reagieren? Jede Planungsstufe beantwortet unterschiedliche Fragen.

Planungsstufen

In jedem Unternehmen gilt es vor der eigentlichen Umsetzung vier Planungsstufen (oder Führungsstufen) zu unterscheiden, weil in jeder von ihnen unterschiedliche Fragen zu beantworten sind.

Planungsstufen
Planungsstufen sollen W-Fragen beantworten

Unternehmenspolitik

In der Unternehmenspolitik wird festgelegt, wer die Organisation in Zukunft werden und wodurch sie sich auszeichnen soll. Zuoberst stehen der Zweck, für welchen das Unternehmen betrieben wird und das Leitbild.

Daraus ist – in Entsprechung zu den Unternehmensumwelten – abzuleiten, welche Märkte mit welchen Produkten und Dienstleistungen bedient werden sollen, welche Technologien für die Realisierung massgeblich erscheinen, in welchen Preissegmenten man anbieten will (technologisches Konzept).

Im sozialen Konzept werden die Leitlinien zu Themen wie Führungsmethodik, Förderung der Mitarbeitenden, Verhalten gegenüber Staat, Verbänden und Konkurrenten festgehalten.

Themen des finanzwirtschaftlichen Konzepts sind zu erreichende Renditen, Finanzierungsstruktur, Verwendung der Ergebnisse, Aufrechterhaltung der Liquidität.

Strategische Planung

Die Strategische Planung definiert, mit welchen Produkten/Dienstleistungen welche Positionen in welchen Märkten erreicht werden sollen und welche Erfolgspotenziale dazu innerbetrieblich aufzubauen sind.

Operative Planung

Im operativen Bereich werden die zu erreichenden Resultate inhaltlich und terminlich festgehalten Es geht somit um die Frage, wie und per wann die angestrebten Marktpositionen erreicht werden sollen. Dabei sind Zeithorizonte zu unterscheiden:

Mittelfristplanung

In der Mittelfristplanung (üblicherweise 2 – 5 Jahre) steht der Auf- und Ausbau der Erfolgspotenziale im Vordergrund, welche zur Strategierealisierung erforderlich sind. Die Planungsinhalte werden oft nach Funktionsbereichen gegliedert, weil die Potenziale dort aufzubauen sind (Personal, Marktbearbeitung, Lieferanten, Anlagen, IT, Finanzierung). Zur Dokumentation dieser Pläne empfiehlt es sich, funktionale Konzepte zu definieren. So kann verfolgt werden, ob die Potenzialentwicklung sach- und termingerecht fortschreitet.

Jahresplanung

In der Jahresplanung werden aus den Strategien und aus den funktionalen Konzepten die im Planjahr zu erreichenden Resultate (Ziele) abgeleitet und in die Teilbudgets überführt. Dadurch wird für alle beteiligten Personen erkennbar, welche Beiträge sie erbringen sollen, damit die Organisation als Ganzes ihre Ziele erreicht. Schliesslich sind die inhaltlichen Pläne und Ziele auch wertmässig abzubilden, damit erkennbar wird, ob die Planung auch finanziell zielführend ist. Diese Abbildung erfolgt in der Kosten-, Leistungs-, Erlös- und Ergebnisrechnung (Management Accounting).

Dispositive oder taktische Planung und Steuerung

Weil Kunden Artikel in anderen Mengen und zu anderen Zeiten bestellen als geplant, weil unverhofft Anlagenstillstände eintreten, Mitarbeitende ausfallen oder Projekte verspätet sind, ist auch eine unterjährige, dispositive Planung und Steuerung erforderlich (auch Taktik genannt) . Der Hauptteil der zur Disposition erforderlichen Daten wird in den ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning Systems) geführt. Der Vergleich der Ist-Daten mit der Planung unterstützt Mitarbeiter und Führungskräfte dabei, ihre Jahresziele zu erfüllen.