Schlagwort: Chancen und Risiken

In der Planung ist zu beurteilen, welche Chancen und Risiken den Erfolg des Unternehmens und seiner Strategien unterstützen oder einschränken könnten.

Frühwarnung und der Grundmotor

Das interne Netzwerk erstellen, um daraus die wesentlichen externen Einflussfaktoren abzuleiten.

Frühwarnung und der Grundmotor

Die Teilumwelten eines Unternehmens oder einer Organisation verändern sich laufend, vgl. Management Control erfordert Umweltbezug. Es entstehen Chancen und Risiken für den Fortbestand und die Entwicklung des Unternehmens. Frühwarninformationen sind deshalb mit der Planung  zu verbinden, damit sich Führungskräfte regelmässig informieren können, welche Änderungen in den relevanten Teilumwelten  eintreten könnten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zu Entscheidungen und, nötigenfalls, zu Anpassungen der strategischen und operativen Planung führen.

Weil die Vielfalt der verfügbaren Umweltdaten immens und kaum überblickbar ist, erstellen wir einen «Grundmotor» für den Betrieb des eigenen Unternehmens in Form eines Netzwerks. Von den Schnittstellen zwischen dem Netzwerk und den Umweltbereichen ausgehend lassen sich in der Folge die externen Suchbereiche ableiten. Dieses Vorgehen soll die Datensuche kanalisieren und die zu analysierende Datenflut bewältigen helfen. 

Aufbau des Grundmotors

Der Grundmotor stellt die Daten-, Mengen- und Wertflüsse der operativen Planung und Steuerung (einjährig und mittelfristig) dar. Von der Umsatzentstehung bis zum Ergebnis werden die Bearbeitungsbereiche mit Pfeilen verbunden. Pfeile mit einem «+ Zeichen» (blau) sind so zu lesen, dass die Erhöhung des Ausgangswerts auch eine Erhöhung des Folgewerts verursachen.

Beispiel: Steigende Absatzmengen führen zu höheren Produktionsmengen und diese wieder zu höherem Materialverbrauch. Steigende proportionale Herstell- und fixe Strukturkosten wirken ergebnismindernd, ebenso steigende Erlösschmälerungen und werden mit «- Minuszeichen» (orange Pfeile) gekennzeichnet. Ein richtiges Netzwerk enthält immer gegenläufige + und – Beziehungen. Würden diese fehlen, würde das System entweder explodieren oder implodieren.

Fruehwarnung und Planung:
Der Grundmotor für den Aufbau eines unternehmensbezogenen Frühwarnsystems
Dieser Grundmotor wird unternehmensspezifisch weiter detailliert. Aus dem Bild lässt sich ableiten, welche Grössen (grün) am äusseren Rand des Netzes massgeblich durch externe Einflüsse bestimmt werden. Von ihnen ist beim Aufbau eines Frühwarnsystems auszugehen.
Der Bestellungseingang ist von internen Festlegungen wie dem angebotenen Sortiment und den Verkaufskonditionen abhängig, vielmehr jedoch von externen Faktoren wie Kundennutzen, verfügbarem Einkommen und der Konkurrenz. Kostenbestimmende Faktoren werden ebenfalls von externen Entwicklungen getrieben (Personalkosten, Rohstoffpreise, Anforderungen an Investitionen/Anlagen).

Durch dieses Vorgehen entsteht eine zukunftsorientierte Wissensbasis zu  erwarteten Entwicklungen in den Teilumwelten des Unternehmens. Auf diese können die Führungskräfte bei der Weichenstellung für die Zukunft auf diese Angaben zurückgreifen können (vgl. Bossler, A.,2014, S. 639 ff.).

Drei weitere Umweltbereiche werden in den folgenden Beiträgen mit dem Grundmotor verbunden.

Frühwarnung und Vorsteuerung

Mit Frühwarnung Umweltentwicklungen verfolgen, um Chancen und Risiken zu erkennen. Mit Vorsteuerung dafür sorgen, dass die Operation anpassungsfähig ist.

Frühwarnung und Vorsteuerung

Frühwarnung dient der Erkennung von Chancen, der Vermeidung von Risiken sowie der Beurteilung neuer Marktpotenziale. Frühwarninformationen kommen aus den vier Unternehmensumwelten (vgl. den Beitrag „Management Control erfordert Umweltbezug„).

Frühwarnung soll einer Organisation helfen, sich abzeichnende oder mindestens vermutete Entwicklungen in den Unternehmensumwelten so rechtzeitig zu erkennen, dass darauf reagiert werden kann. Es geht darum, Chancen (Opportunities) für zukünftige Geschäftsfelder zu finden und Risiken (Threats) zu erkennen, welche den Erfolg bestehender und zukünftiger Geschäfte einschränken oder gar verunmöglichen könnten. Frühwarninformationen sind der Input für die Planung und die Weiterentwicklung der strategischen Geschäftsfelder.

Das Erkennen von neuen Entwicklungen bezüglich Bedürfnissen, Einstellungen, verfügbaren Materialien und Dienstleistungen, rechtlichen Vorgaben und politischen Tendenzen ist zeitaufwendig und kann für das eigene Unternehmen noch keine Gewissheiten schaffen. Zunehmend  suchen die Unternehmen nach Schwachen Signalen (weak signals), welche vor allem für die strategische Planung bedeutsam werden könnten.

Frühwarnung
Frühwarnung und Vorsteuerung

Vorsteuerungsinformationen (piloting information) haben ihren Ursprung in der Unternehmensinwelt und sind auf die Schaffung der zukünftigen Erfolgspotenziale ausgerichtet. Vorsteuerung soll offenlegen, welche internen Entwicklungen per wann zu realisieren sind, damit die Potenziale zur Strategierealisierung rechtzeitig verfügbar sind. Vorsteuerung ist dazu da, intern die Voraussetzungen zu schaffen, damit Strategien verwirklicht werden können. Dadurch ist sie ein Teil der Mittelfristplanung.

Weil die relevanten Daten für die beiden Fragestellungen einmal externen und das andere Mal internen Urspungs sind, trennen wir Frühwarnung und Vorsteuerung zum besseren Verständnis.