Aktualisiert am 10. Mai 2024 durch Lukas Rieder Dr. oec.
Frühwarnung und Vorsteuerung
Frühwarnung dient der Erkennung von Chancen, der Vermeidung von Risiken sowie der Beurteilung neuer Marktpotenziale. Frühwarninformationen kommen aus den vier Unternehmensumwelten (vgl. den Beitrag „Management Control erfordert Umweltbezug„).
Frühwarnung soll einer Organisation helfen, sich abzeichnende oder mindestens vermutete Entwicklungen in den Unternehmensumwelten so rechtzeitig zu erkennen, dass darauf reagiert werden kann. Es geht darum, Chancen (Opportunities) für zukünftige Geschäftsfelder zu finden und Risiken (Threats) zu erkennen, welche den Erfolg bestehender und zukünftiger Geschäfte einschränken oder gar verunmöglichen könnten. Frühwarninformationen sind der Input für die Planung und die Weiterentwicklung der strategischen Geschäftsfelder.
Das Erkennen von neuen Entwicklungen bezüglich Bedürfnissen, Einstellungen, verfügbaren Materialien und Dienstleistungen, rechtlichen Vorgaben und politischen Tendenzen ist zeitaufwendig und kann für das eigene Unternehmen noch keine Gewissheiten schaffen. Zunehmend suchen die Unternehmen nach Schwachen Signalen (weak signals), welche vor allem für die strategische Planung bedeutsam werden könnten.
Vorsteuerungsinformationen (piloting information) haben ihren Ursprung in der Unternehmensinwelt und sind auf die Schaffung der zukünftigen Erfolgspotenziale ausgerichtet. Vorsteuerung soll offenlegen, welche internen Entwicklungen per wann zu realisieren sind, damit die Potenziale zur Strategierealisierung rechtzeitig verfügbar sind. Vorsteuerung ist dazu da, intern die Voraussetzungen zu schaffen, damit Strategien verwirklicht werden können. Dadurch ist sie ein Teil der Mittelfristplanung.
Weil die relevanten Daten für die beiden Fragestellungen einmal externen und das andere Mal internen Urspungs sind, trennen wir Frühwarnung und Vorsteuerung zum besseren Verständnis.