Aktualisiert am 10. März 2024 durch Lukas Rieder Dr. oec.
Angebote für kundenspezifische Auftragsfertigung
Ein Frisör sagt Ihnen, wann er den nächsten freien Termin hat und ob er die von Ihnen gewünschte Behandlung anbieten kann.
Sinngemäss erhalten viele Dienstleistungs- und Produktionsunternehmen Anfragen, ob sie ein Produkt nach den Vorstellungen des Nachfragers herstellen könnten. Der Nachfrager will wissen, wie schnell das spezifische Produkt oder die Dienstleistung geliefert werden kann, in welcher Menge und zu welchem Nettopreis.
Das anbietungswillige Unternehmen nimmt an, dass es das Produkt herstellen kann. Auch wenn das Produkt oder die Dienstleistung heute schon in ähnlicher Form hergestellt und verkauft werden, handelt es sich um kundenspezifische Auftragsfertigung.
Somit stellen sich dem anbietenden Unternehmen folgende Fragen:
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- Können wir das?
- Ist die gewünschte Lieferfrist einhaltbar?
- Welche Bestellmengen und Lieferkonditionen werden gefordert?
- Welche Folgeaufträge für dieses Produkt sind bei Erfolg zu erwarten?
- Gibt es Konkurrenzangebote und zu welchen Preisen werden diese verkauft?
- Ist die dafür notwendige Herstellungskapazität personell und maschinell verfügbar, respektive kann sie in nützlicher Frist aufgebaut werden?
- Können die erforderlichen Rohstoffe und Halbfabrikate in genügender Menge und in nützlicher Frist beschafft werden?
- Welche Nettoerlöse wären zu erzielen, um die eigenen geplanten Gewinnziele zu erreichen?
Sollen unliebsame Überraschungen vermieden werden, sind diese Fragen intern zu beantworten, bevor dem potenziellen Kunden ein Angebot abgegeben wird.
Weil der potenzielle Kunde ziemlich präzise Anforderungen formuliert und schnell ein konkretes Angebot erwartet, ergeben sich für die Angebotserstellung, die Auftragsabwicklung und die Steuerung der eigenen Ergebnisentwicklung bedeutende Forderungen für die Gestaltung des eigenen Planungs- und Steuerungssystems. Diese sind das Thema des nächsten Beitrags.