Wo und wie nach Schwachen Signalen suchen?
Im Beitrag «Vermutete Marktentwicklungen einbinden» werden den eigenen Bestellungseingang mitbestimmende Einflussfaktoren der Marktakteure beschrieben. Die Erkenntnisse beziehen sich auf das bestehende Angebot und auf die aktuelle Konkurrenz. Ob als Folge neuer technologischer Entwicklungen neue Produkte ins Angebot kommen oder ob sich die Nachfrage der bestehenden und der potenziellen Kundschaft zu anderen Angeboten verschieben könnte, kann die Analyse der Bestelleingänge jedoch nicht beantworten.
Schwache Signale entstehen vor allem in den vier Unternehmensumwelten (technologische, ökonomische, soziale und natürliche Umwelt; vgl. den Beitrag „Management Control erfordert Umweltbezug“). Ein Schwaches Signal informiert über eine Entwicklung, welche Indikator für eine mögliche größere Veränderung sein könnte. Das Schwache Signal wirkt sich auf die Gegenwart noch nicht messbar aus, könnte in Zukunft jedoch zu grösseren Verschiebungen im eigenen Unternehmen führen.
Weak Signals können aus verschiedenen Quellen stammen:
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- Forschungsinstitutionen (neue Technologien, Materialien, Halbfabrikate)
- Beschaffungsmärkte mit ihren eigenen Engpässen
- Veränderungen des Kundenverhaltens
- Wissenschaftler, Influencer, Absatzmittler (z.B. Architekten, Ingenieure, Mediziner)
- Anforderungen aus dem Arbeitsmarkt
- Neue gesetzliche Vorgaben, politische Entwicklungen
- Neue Umweltschutzvorschriften
- Entwicklung der Konkurrenten.
Weil der potenzielle Suchbereich ist sehr umfassend ist, tut die Einschränkung der zu verfolgenden Bereiche not. Werden nur die potenziellen Auswirkungen Schwacher Signale auf die erwähnten 10 Schlüsselgrössen der Mc Kinsey-Analyse ermittelt, lässt sich der Beobachtungs- und Beurteilungsbereich stark einschränken.
Frühwarnung einrichten
Schwache Signale aus den Unternehmensumwelten zu erkennen, zu verfolgen und mit Bezug zum eigenen Unternehmen zu beurteilen erfordert
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- Arbeitszeit,
- eine passende Aus- oder Weiterbildung,
- den Zugang zu Informationen und Einschätzungen von Fachspezialisten,
- Gelegenheiten, die Erkenntnisse zu (möglichen) bevorstehenden Änderungen sowohl in den strategischen als auch in den operativen Planungsprozess einzubringen.
Die Möglichkeit, sich mit Wissenschaftern, Forschenden und Fachspezialisten aus anderen Organisationen auszutauschen, ist dabei von besonderer Bedeutung. Denn die Entwicklungen finden in den unterschiedlichsten Bereichen statt und lassen sich kaum von einer einzelnen Person umfassend verfolgen.
Schwache Signale in Hinsicht auf die eigene Unternehmenszukunft zu beurteilen, ist in erster Linie eine Vorbereitung der strategischen Planung. Dort entscheiden die Unternehmensverantwortlichen mit welchen Produkten in welchen Märkten welche Positionen zu erreichen sind und welche Erfolgspotenziale dazu im Unternehmen auf- oder auszubauen sind. Organisatorisch macht es deshalb Sinn, Mitarbeitende, welche Daten zu schwachen Signalen sammeln, aufbereiten und sich dazu mit externen Spezialisten austauschen, dem Strategieplanungsbereich oder dem Controller-Service zuzuordnen.
Auch in der operativen Umsetzung können Schwache Signale dazu führen, dass Einsatzmaterialien, Herstellprozesse und Anlagen angepasst werden. Beispiele sind: Prozesse, welche durch Künstliche Intelligenz geführt werden, Ersatz bisheriger Einsatzstoffe durch umweltverträglichere, Verwendung von kollaborativen Robotern (COBOTS) in Geisterschichten.
Einige unserer Kunden haben geeignete Personen im Controllerbereich oder Strategieplaner als Zuständige für die Bearbeitung Schwacher Signale bestimmt und damit gute Erfahrungen gemacht. Diese Personen haben den Auftrag,
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- Übersichten zu den potenziellen Auswirkungen Schwacher Signale auf das eigene Unternehmen zu erstellen,
- zusammen mit externen Fachpersonen und mit internen Spezialisten die Schwachen Signale festzuhalten, nach ihrer Bedeutung zu qualifizieren und bezüglich ihrer potenziellen Auswirkungen zu beurteilen,
- die für die Strategiefestlegung zuständigen Führungskräfte regelmässig zu informieren.
Die Strategien werden zunehmend «Vom Markt ins Unternehmen» entwickelt, anstatt die Vorjahresplanung fortzuschreiben .